Sonnenwendfeier

Die Verehrung der Sonne hat eine sehr lange Tradition, weil das Sonnenlicht existenziell notwendig ist für die Lebewesen auf der Erde. Die Sommersonnenwende stand dabei auch im Zeichen von Vergänglichkeit und Tod: Die Tage werden kürzer, die Nächte werden länger. In Skandinavien inklusive Island ist zudem von den Weißen Nächten die Rede, da es dort in den Sommernächten nie dunkel wird.

Sonnenwendfeier der Vergangenheit
Im 9. Jahrhundert vor Christus wurde der Turm von Jericho gebaut, der offenbart, dass die Menschen damals bereits Kenntnis von der Sommersonnenwende hatten. Stonehenge, die weltbekannte steinzeitliche Sonnenkultstätte, ist immer noch ein Ort, an dem eine Sonnenwendfeier veranstaltet wird.
Besonders in baltischen, germanischen, keltischen, nordischen und slawischen Religionen spielten Sonnenwendfeste eine wichtige Rolle – was die Nationalsozialisten später für ihre Zwecke missbraucht haben. Neuheiden nennen das Sonnenwendfest Litha.

Sonnenwendfeier der Neuzeit
Einige Menschen verbinden mit dem Tag der Sommersonnenwende etwas Mystisches, wobei eine Sonnenwendfeier heutzutage einen religiösen oder weltlichen Charakter haben kann. Veranstaltet und/oder gefeiert werden kann sie von einer Kirche, einer Religionsgemeinschaft, einer Weltanschauungsgemeinschaft, einer Gemeinde, einem Verein, einer Freiwilligen Feuerwehr, einem Tourismusverband oder einer Partei.

Sonnenwendfeier ist nicht gleich Sonnenwendfeier
Regional betrachtet hat eine Sonnenwendfeier der Jetztzeit in Nordeuropa einen größeren Stellenwert als in Südeuropa. Für eine fröhlich-bunte Sonnenwendfeier sind in erster Linie die Schweden bekannt. Bei ihnen heißt die Sonnenwendfeier Mittsommerfest, das an einem ganzen Wochenende – nämlich das Wochenende um den Tag der Sonnenwende herum – begangen wird. Schwedische Stadtbewohner fahren aufs Land: In jedem Ort wird ein Maibaum aufgestellt und die Häuser werden mit Birkenlaub und Blumen geschmückt. Die Leute zelebrieren die Sonnenwendfeier mit Essen, Trinken, Tanzen und Singen.