Externsteine und die Sommersonnenwende

Externsteine sind Sandsteinformationen. Diese entstehen durch Vermengung von Tonerde, Sand und Steinen. Die Entstehungsprozesse bringen mitunter bizarre Gebilde hervor, denen einst magische Kräfte zugesprochen wurden. Ihre Magie haben sie sich bis in die Gegenwart erhalten und wurden 1926 zum Naturschutzgebiet erklärt. Eingemeißelte Stufen erleichtern den Felsaufstieg.

Feierlichkeiten an den Externsteinen
Die Nacht vom 20. zum 21. Juni ist die kürzeste des Jahres und läutet den Sommeranfang ein. Sie wird auch als Sommersonnenwende bezeichnet. Nach alter Mythologie öffnen sich an diesem Tag die Tore zur Anderswelt, das heißt, Feen, Trolle und andere Naturgeister kommunizieren auf energetischer Basis mit den Menschen. In dieser Nacht sind die Externsteine bei spirituell veranlagten Menschen besonders begehrt, weshalb sie seit vielen Jahren als Treffpunkt Gleichgesinnter gelten. Allerdings wurde der Treffpunkt in den letzten Jahren zu einer großen Feier, bei dem der spirituelle Grundgedanke mehr und mehr wich. Ausschweifende Feiern mit zahlreichen, sich betrinkenden, Menschen, die Zerstörung der Natur und die zunehmende Umweltverschmutzung waren die Folge. Im Jahr 2010 beschloss der Landesverband Lippe dagegen vorzugehen und die Spielregeln zu verändern. Seitdem sind offene Feuer, das Zelten und Grillen sowie der Alkoholkonsum an den Externsteinen nicht mehr erlaubt. Spiri­tuell inspirierte und friedlich feiernde Menschen sind am Natur- und Kulturdenkmal sowie dem umgebenden Naturschutzgebiet aber nach wie vor willkommen - insbesondere zur Sommersonnenwende. Die Schutzgemeinschaft Externsteine e. V., die Stadt Horn-Bad Meinberg sowie die Kreispolizeibehörde Lippe kümmern sich seitdem um die Einhaltung der Spielregeln.

Kraftort Externsteine
Am Rande des nordrheinwestfälischen Eggengebirges befinden sich die Externsteine. Alte Schriftquellen lassen auf eine Verbindung zu Elstern schließen. Das Krafttier Elster ordneten die Germanen der Unterweltgöttin Hel zu. Hel ist eine Bezeichnung für Unterwelt, deren oberirdischer Verbindungspunkt Steingebilde sind. Die Elster galt als Bote, der die Lebenden warnte, untugendhafte Wege einzuschlagen.
Umgeben sind die Externsteine vom Heiligen Hain, der besetzt ist von Alteichbeständen, Nadelhölzern, von einem Teich und einem Steinkreis. Eichen und Nadelhölzer galten bei den Germanen als Symbol der Unsterblichkeit, der Teich war ihr Symbol für Weiblichkeit und ewig spendendes Leben. Der Steinkreis ist heute wie damals ein Versammlungspunkt, wo heilsame Energien aufgenommen werden.

Alternativen zum Kraftort Externsteine
Der bekannteste Kraftort und Steinkreis ist Stonehenge bei Salisbury in England. Generell sind die Britischen Inseln - vor allem Cornwall - bekannt für ihre zahlreichen Steinkreise. Neben Stonehenge wären u.a. Callanish (Schottland) der Ring von Brodgar (Schottland) und die Steinkreise von Beaghmore (Nordirland ) zu nennen.
Steine allgemein gelten als Symbol der Unvergänglichkeit, der unsterblichen Seele und als Verbindungspunkt der Lebenden zu ihren Ahnen.
Ferner sind Höhlen, Berge und freistehende alte Bäume magische Orte. Eine unscheinbare Fichte steht einsam in einer steinigen Landschaft Mittelschwedens und weist ein Alter von fast 10.000 Jahren auf.
Magische Kraftorte sind ebenso Gewässer und deren Quellen. Die Donau beispielsweise weist zwei Quellen auf. Ein Quellfluss durchwandert einen ober- und unterirdischen Weg, der andere tritt an einer Stelle hervor, die schon in der Frühzeit als heiliger Ort verehrt wurde.