Sonnenwendfeuer Johannisfeuer

In vielen Gegenden ist es ein Brauch, am Abend der Tages der Sommersonnenwende, die meist auf den 21. Juni fällt, ein Sonnenwendfeuer zu entzünden. Immer am Abend des 24. Juni wird hier und dort ein Johannisfeuer entfacht. Manchmal wird das Holz dafür von Gemeindemitgliedern gesammelt – die Scheiterhaufen können eine beachtliche Größe haben.
Über Generationen hielt sich im ländlichen Raum der Glaube, dass das Johannisfeuer böse Dämonen abwehren kann, dass es Krankheiten, oder bei Kindern Missbildungen, verursachen kann oder dass es einen negativen Einfluss auf eine Viehherde haben kann.

Die Symbolik von Sonnenwendfeuer und Johannisfeuer
Ein Sonnenwendfeuer soll die Sonne darstellen. Mit einem Johannisfeuer, beziehungsweise mit dessen Licht, kann auch Johannes der Täufer gemeint sein, sofern der Anlass des Johannisfestes ein religiöser ist: "Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt." Dieses Zitat stammt aus dem Johannesevangelium.

Der Tanz ums Sonnenwendfeuer
Es gibt Menschen, die tanzen um das Sonnenwendfeuer herum und singen mitunter gleichzeitig. Eine Tradition ist es außerdem, über das Feuer zu springen – natürlich erst, wenn der Scheiterhaufen nicht mehr riesig ist, damit sich niemand beim Feuersprung verbrennt. Das soll Glück bringen. Wer Holz in das Feuer wirft, der wird auf diese Weise sein Unglück los.
Ein in einen Scheiterhaufen integriertes Rad aus Holz, das sich dreht, während es in Flammen steht, repräsentiert die Sonne noch deutlicher.

Der Tanz ums Johannisfeuer
Die Johannisfeuer haben eine lange Tradition. Im 18. Jahrhundert wurden sie verboten mit der Begründung, das sei ein abergläubischer Kult. Im 19. Jahrhundert wurde dieser Brauch dann wieder populär.
In der Johannisnacht wird um das Johannisfeuer, das zudem Würzfeuer genannt wird, getanzt. Entfacht wird es für gewöhnlich bereits am Tag vor dem Johannistag, also am 23. Juni.
Weil das Johannisfeuer wie das Sonnenwendfeuer mit der Symbolik von Feuer und Sonne zusammenhängt, trägt das Johannisfeuer mancherorts des Weiteren die Bezeichnung Sonnenfeuer oder Sonnwendfeuer.